Definition
Die Farbpsychologie untersucht, ob und wie stark Farben unsere Gefühle und Gedanken beeinflussen. Zudem helfen Farben auch, Entscheidungen zu treffen. Jeder Farbe wird ein Spektrum von Bedeutungen zugeordnet. Die Reaktionen auf die Farben basieren hierbei auf unserem kulturellen Hintergrund, unserem Geschmack oder unserer Erziehung. Menschen haben schon immer die Symbolik der Farben genutzt, um Macht oder Gefühle auszudrücken. Aber warum haben Farben so einen großen Einfluss und was genau sind denn Farben eigentlich?
Farbe ist die individuelle visuelle Wahrnehmung, die durch Licht hervorgerufen wird. Das gesamte Licht bewegt sich hierbei auf einem elektromagnetischen Spektrum und dieses reicht von den längsten bis zu den kürzesten Wellenlängen. Die für den Menschen wahrnehmbaren Farbreize liegen im Bereich zwischen 400 Nanometer und 700 Nanometer. Die unterschiedlichen Wellenlängen innerhalb dieses Bereichs ergeben all die verschiedenen Farben, die wir Menschen wahrnehmen können. Die Farbwahrnehmung ist subjektiv. Sie hängt von der Beschaffenheit der Augen, der Empfindlichkeit der Rezeptoren und dem Wahrnehmungsapparat ab.
Menschen entscheiden in weniger als 90 Sekunden, ob sie ein Produkt mögen oder nicht. 90 % dieser Entscheidung basiert einzig und allein auf der Farbe (99 Designs). Dementsprechend ist es wichtig, als Unternehmen Farben gezielt zu nutzen, um die eigene Marke, das Logo oder das Produkt für die gewünschte Zielgruppe zu gestalten. Also sollten Sie sich im Branding zentral auf die Farben konzentrieren.
Farblehre
Der kurze Exkurs soll Ihnen die Farblehre näher bringen. Es gibt hier zwei Farbsysteme. Zum einen das additive Farbsystem: RGB. Die additive Farbmischung erlaubt es, Farben zu erzeugen, indem man rote, grüne und blaue Lichtquellen mit unterschiedlicher Intensität mischt. Je mehr Licht man hinzufügt, umso heller wird die Farbe. Mischen Sie alle drei Farben, erhalten Sie rein weißes Licht. Die Farben rot, grün und blau werden hauptsächlich digital benutzt. Das bedeutet, dass Fernsehgeräte, Bildschirme und Projektoren diese als primäre Farben nutzen und vermischen, um andere Farben zu erzeugen. Falls Sie mit Dateien für Bildschirme arbeiten, sollten Sie grundsätzlich RGB verwenden.
Das subtraktive Farbsystem hingegen meint alle Farben auf physischer Oberfläche, wie beispielsweise auf Papier, Beschilderungen und Verpackungen. Subtraktiv bedeutet hier, dass man Licht vom Papier wegnimmt und eine andere Farbe hinzufügt. Die traditionellen Farben, die hier verwendet worden sind, waren Rot, Grün und Blau. Mit der Entwicklung des Farbdrucks wurden diese jedoch durch Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) ersetzt. Denn diese Farbkombination bietet den Druckern die Möglichkeit, möglichst viele Farben auf Papier zu produzieren.

Farbpsychologie und Kultur
Wie bereits erwähnt, beeinflussen Farben unsere Gedanken und Gefühle. Dahinter stecken Vorlieben, Assoziationen, aber auch kulturelle und historische Bedeutungen. Viele Farben haben in manchen Kulturen bestimmte Assoziationen, die sich von anderen unterscheiden. Demnach ist beispielsweise in Deutschland Schwarz eine typische Farbe für Trauer. Weiß repräsentiert Reinheit. In China ist dies umgekehrt. Auf Beerdigungen wird Weiß getragen. In Südafrika steht Rot für Trauer. Wir sehen, dass Farben in verschiedenen Kulturen ganz unterschiedliche Bedeutungen haben können, demnach sollten Sie sich bei der Wahl eines Farbschemas über die Hintergründe Ihrer Zielgruppe im Klaren sein.